
Tonoberflächen
glätten & polieren
Durch das polieren der Tonoberfläche werden die Tonpartikel zu einer glänzenden Schicht verdichtet.
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Im feuchten Zustand:
Schöne glatte Oberflächen und Ränder lassen sich mit Öl, weicher Gumminiere oder den Fingern durch vorsichtiges verstreichen erzielen. Schamotte können mit einem Messer in den Ton gedrückt werden.
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Im lederharten Zustand:
Grob strukturierte Ränder lassen sich mit einem feuchten Schwamm in die gewünschte Form bringen. Die rohen Keramiken werden dann im lederharten Zustand mit einer Gummidrehschiene, glattem Stein, Teelöffelrücken, Glühbirne o.ä. glatt poliert. Die Oberfläche wird mit kleinen kreisenden Bewegungen und leichtem Druck bearbeitet. Die Spuren des Polierwerkzeugs, vor allem bei Löffelrücken, zeigen sich als kleine Rillen die meist nach dem Brand noch sichtbar sind.
Wenn die Oberfläche noch glänzt, kann man mit einem weichen Baumwolltuch oder einem um den Finger gewickelten Plastikstreifen den letzten Schliff geben. Zum polieren kann man auch ein kleines Stück in Plastikfolie gewickelten Ton verwenden. Das hat den Vorteil, dass man das Tonstück in die jeweils benötigte Form bringen kann um z.B. Löcher zu polieren.
Wenn es ganz getrocknet ist, ist der meiste Glanz aber erstmal wieder weg.
Idealerweise sollte der Ton schwarzhart sein, also fast trocken, aber noch dunkelfarbig. Wenn man noch ein oder zwei Mal poliert, bevor das Gefäß getrocknet ist, klappt es ganz gut mit der Politur. Ein Nachteil, man kann die Keramik im feuchten Zustand vorher nicht abschmirgeln.
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Im weißtrockenen Zustand:
Die rohe Keramik leicht mit einem feinen Schmirgelpapier abschleifen. Dann großzügig Öl auf der gesamten Oberfläche auftragen und mit den Händen verstreichen. Ein paar Minuten einziehen lassen. Fläche vorsichtig mit einem leicht wasserfeuchten Papier-/oder Baumwolltuch abreiben. Hierbei werden kleine Kratzer ausgefüllt und auf der Oberfläche entsteht eine dünne Schicht Engobe. Wird das rohe Werkstück dabei zu feucht, kann es sich verformen. Nun mit einem Polierwerkzeug in eine Richtung polieren. Wenn man damit fertig ist, dann nochmal in die andere Richtung polieren. Je weniger Schamott der Ton enthält, desto schöner wird das Ergebnis.
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Im geschrühten Zustand:
Geschrühte Keramiken können mit einem Diamant Schleifblock nachgearbeitet werden. Beim Schleifen sollte die Diamantfläche immer leicht feucht gehalten werden. Engoben und Terra Sigillata sind auch für geschrühten Ton erhältlich. Diese werden aufgepinselt und dann mit einem weichen Tuch nachpoliert. Unbedingt auf die max. mögliche Brennhöhe achten.
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Lederhart
ist der Ton, wenn er sich noch feucht anfühlt, aber nicht mehr verformt werden kann.