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Kosmetikfarben

Farbstoffe & Pigmente

Farbstoffe. Zum Färben der Seife gibt es spezielle Kosmetikfarben, die je nach Packungsaufschrift entweder mit Wasser oder mit Öl angerührt werden.


Bei zu hoher Dosierung kann der Farbstoff den Seifenschaum einfärben oder „ausbluten“ d.h. die Grenzen zu den anderen Farben vermischen. 

Pigmente sind im Gegensatz zu Farbstoffen nicht löslich. Sie sind mineralischen Ursprungs und können lediglich dispergiert werden, also im Medium Öl oder Wasser fein verteilt werden.

Daher eignen sich Pigmente z.B. für Badekugeln nur bedingt, da diese in der Badewanne nach dem schmelzen zurückbleiben.

Pigmente sind stabile, gegen Lichteinfluss unempfindliche Farben.


Kleinste Mengen genügen für eine intensive Färbung.
ca. 1 Messerspitze auf 1 Kg Gesamtfettmenge.


Zu den Pigmenten gehören unter anderem Erden (Ton- und Mineralerden), naturidentische Oxide (Titanoxid, Eisen- und Zinkoxid), naturidentisches Ultramarin (blauer Farbton), Micas (glitzernde Silikat-Mineralien), sowie Stärke aus der Küche (Verwendung z.B. für Badebomben). 
Es sind auch im Labor hergestellte Mischformen erhältlich wie z.B. „Neons“, eine Mischung aus Polyeurethane und Pigmenten. Diese sind natürlich, benötigen aber nur die halbe Dosierung.  

In der Seifenherstellung können beide Varianten problemlos verwendet werden. Beide können direkt in den angedickten Seifenleim gegeben werden, müssen aber vorher in Öl oder Wasser dispergiert bzw. gelöst werden.

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Micas

Als Mica wird eine ganze Gruppe von natürlich vorkommenden Mineralien 'Glimmergruppe' bezeichnet. 


Seifenfarben mit Mica werden oft als “Pearlglanzpigmente” verkauft. Gemeint sind allerdings Mischungen aus Mica und anderen Pigmenten wie z.B. Titanoxid (weiß), Eisenoxid (gelb, rot, schwaz) und Chromoxid (grün).

Micas sind stabil gegen Lichteinfluss.

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass sie für die Seifenherstellung geeignet sind. Dies, oder auch Laugenresistent, sollte unter der Artikelbeschreibung extra dabei stehen.

Micas vermischen sich gut mit Öl. Dosierung 1g auf 100 g oder einfacher 1 Messerspitze auf

1 Kg Gesamtfettmenge.

Micas eignen sich gut zum Marmorieren, für schimmernde Adern oder für glitzernde Seifenoberflächen. Möchte man die Seife komplett durchfärben, müsste man vergleichsweise viel davon verwenden.

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Öle & Fette

Die Farbe des Seifenleims wird durch die im Seifenrezept verwendeten Öle und Fette bestimmt.

Weiße Seife: Kokosöl, Haselnußöl, Rapsöl, raffinierte Sheabutter, Mandelöl, manche Margarinesorten, Reiskeimöl, Rindertalg, Schweineschmalz.


Grünliche Seife: Olivenöl, Avocadoöl, Hanföl, Lorbeeröl.


Gelbstichige Seife: Sonnenblumenöl, Distelöl, Palmöl, Weizenkeimöl.


Orange Seife:  unraffiniertes Palmöl. Kalt gepresstes Rapsöl. Sanddornfruchtfleischöl.


Bräunlich/beige Seife: Sesamöl, manche ätherischen Öle.

GELPHASE: Seifen, die die Gelphase durchlaufen verfärben sich ins gelbliche bis beigefarbene. Wer eine weiße Seife haben möchte, sollte das Gelen der Seife verhindern.

Titanoxid


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„Deckweiß“ ist ein sehr wirksames Weißpigment dessen Deckkraft zu den stärksten überhaupt gehört und ist außerdem UV-beständig. Titandioxid hat einen natürlichen, mineralischen Ursprung. Es ist in Lebensmitteln, Naturkosmetik und Medikamenten zugelassen.


Seifen erhalten durch die Zugabe eine leuchtend weiße Färbung.

Hier liegt die Dosierung bei ca. ½ TL pro 500g Gesamtfettmenge. Deckweiß wird mit einigen EL destilliertem Wasser dispergiert.

Wie bei allen Pigmenten sollte eine Verarbeitung immer mit Mundschutz erfolgen, um keine Partikel einzuatmen.

Titanoxid ist nicht geeignet zum Färben von Emulsionen und Badezusätzen, da die Pigmente nicht wasserlöslich sind.

Seifen mit Titandioxid in mikropartikulärer Form werden gesundheitlich als unbedenklich angesehen. Gekennzeichnet auf der Produktverpackung mit "Titandioxid", E171 oder "CI77891". 

Umstritten ist mittlerweile Titanoxid in nanopartikulärer Form. Auf der Produktverpackung mit [Nano-] gekennzeichnet. Diese Nanopartikelform wird hauptsächlich in Sonnenschutzmitteln verwendet. Heute ist Titandioxid in allen Kosmetika erlaubt, aber seine Dosierung ist bei der Verwendung als UV-Filter auf 25% der Gesamtrezeptur begrenzt. Es ist in seiner Nanopartikelform gefährlich und kann die Haut durchdringen und die Schutzbarrieren des Darms, der Lunge oder der Leber passieren... Und das nur auf geschädigter oder sehr durchlässiger Haut, wie der von sehr kleinen Kindern.

Die EU-Kommission beabsichtigt, E171 als Zusatzstoff in Lebensmitteln ab 2022 zu verbieten mit einer sechs-monatigen Auslaufphase. In Frankreich gilt das Verbot bereits seit 2020.

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Lebensmittelfarbe

Lebensmittelfarbe kann man unbedenklich verwenden, da sie ja auch zum Verzehr geeignet sind.


Besonders gut funktionieren gelb & grün, bei allen anderen Farben kann es passieren, dass sie braun ausfallen.


Allerdings verblassen die Töne im Laufe der Zeit, und wenn die Seife zu rückfettend ist, tönt sie das Waschwasser bzw. den Schaum.

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Farbe aus der Natur

Wenn man auf chemische Seifenfarben verzichten möchte, bietet die Natur viele Farbstoffe an, die in kaltgerührten Seifen recht beständig sind.

Meist allerdings nicht lichtecht, mit Ausnahme von Indigo und Erden. Nach einigen Monaten verblassen die Pflanzenfarben in der Seife, wenn diese nicht lichtgeschützt aufbewahrt werden.

Pflanzen Farben können durch kalte und warme Ölauszüge gewonnen werden, oder man gibt "dispergiert" sie als Puder bzw. Pulver direkt in die Laugenflüssigkeit bzw. in den Seifenleim.

Wer keinen Peeling-Effekt mag oder Punkte in der Seife vermeiden möchte, sollte das Öl z.B. durch einen Tee-Filter oder eine Strumpfhose sieben.

 

Pflanzenfarben sollten eine Gelphase haben, um voll zur Geltung zu kommen.

Gelb

Blütenblätter von Löwenzahn oder gelber Ringelblume, gelbe Erde, gemahlene Kurkuma, Sanddornfruchtfleisch niedrig konzentriert, gelbes Eisenoxyd.

Orange

Annattosamen Extrakt, Karotte fein gerieben oder Karottensaft / Karottenöl, Tomatenmark, kalt gepresstes Rapsöl, orange Ringelblumenblätter, Sanddornfruchtfleischöl höher konzentriert.

Grün

Ein sanftes Grün bekommt man mit 1/2 pürierte Avocado auf 500g Gesamtfettmenge oder mit Gurke 50 g auf 500 g Gesamtfettmenge. Wassergehalt von einem Drittel auf 10 % - 20 % der Gesamtfettmenge reduzieren. 


Salbei, Petersilie, Patchouliblätter, Spinat 'warmer Grünton', Spirulina-Algen 'oliv-bis dunkelgrün', Chorella-Algen, Brennessel,  Frauenmantel, Kapuzinerkresse. Grüne Pflanzenmehle oxidieren im Laufe der Zeit leicht ins bräunliche. Grüne Heilerde 'grün mit leicht bräunlichem Einschlag'.

1 - 4 TL auf 500 g Gesamtfettmenge

Rosa

sparsam verwendetes Paprikapulver, auch als Ölauszug für alle die 'glatte' Seife bevorzugen. Rosa + rote Tonerde, Krappwurzel.

Rot

rote Tonerde 'dunkelrot bis violett', Hagebuttenschalen, Drachenblut, Krappwurzel, Alkannawurzel, rotes Eisenoxyd.

Rotbraun

roter Sandelholztee und/oder rotes Sandelholzpulver, Kurkuma rötlich-braun, Henna.

Lila

gemahlene Alkannawurzel - der Farbton wechselt je nach ph-Gehalt der Seife; Pflanzenpigment Holunder.

Hellbraun

Zimt, Milch, Honig sowie die meisten Vanilleduftöle, Kräutertees.

Braun

Kakaopulver/Backkakao, frisches Kaffeepulver, braune Heilerde, Beeren neigen generell zum braun werden wie Erdbeeren, Blaubeeren, getrocknete Holunderbeeren, Bananen, Rosenblüten, braunes Eisenoxyd usw.

Blau

Indigo ergibt ein lichtechtes grau bis blau.

Grau

Totes Meer Schlamm, ca. 1-2 TL auf 500 g Gesamtfettmenge

Schwarz

Medizinische Pflanzenkohle, sparsam dosierte Aktivkohle, hochdosiertes Alkanna, schwarzes Eisenoxid (Seife sollte gelen). Diese schwarze Seifen neigen zum ausbluten.

Oftmals ist das Endergebnis im Leim noch nicht gleich erkennbar, sondern entwickelt sich erst während des Verseifungsprozesses oder gar erst in der Reifezeit zu seiner vollen Farbpracht.

Weiß

Weiße Tonerde "Kaolin".

Exkurs: Kalte & Warme Pflanzen - Ölauszüge

Als Trägeröl eignen sich helle Öle, wie z.B. Distelöl oder Olivenöl.

Beim Kalten  Ölauszugsverfahren wird die trockene Pflanze oder das Pflanzenpulver mit dem Trägeröl gemischt und ca. 4 – 6 Wochen in einem geschlossenen Behälter gelagert. Dieses Öl wird dann gesiebt und in der Verseifung verwendet.

Beim Warmen Ölauszugsverfahren werden trockene, frische oder pulverierte Pflanzen mit Öl eingewärmt und als Öl für den Seifenleim verwendet.

Farben für Glyzerinseife

Die für Glyzerinseife gedachten Farben funktionieren oft gar nicht, bedingt durch die hohe Alkalinität der rohen Seife kann es zu Farbmutationen kommen.

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