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KRÄUTER & BLÜTEN

für die kaltgerührte Seife


2 Teelöffel Pflanzenmehl oder

2 Handvoll frische Kräuter

auf 500g Gesamtfettmenge

Es konnte zwar eine heilende Wirkung von Kräutern in der Seife noch nicht nachgewiesen werden, aber warum sollten wir nicht auf die Wertschätzung der letzten Jahrhunderte vertrauen?

Wer einen Peeling-Effekt wünscht, für den sind gemahlene trockne Kräuter die richtige Wahl. Etwas Öl aus dem Rezept abzweigen und darin ca. 1-3 Stunden einweichen. Die meisten Kräuter verfärben sich allerdings braun.

Besser halten sich grob gehackte, getrocknete Kräuter & Blüten direkt auf den Seifenblock gestreut. Beim schneiden ziehen größere Stücke leider unschöne Rillen durch die Seife.


Frische Kräuter können der Seife eine schöne grüne Farbe geben wie z.B. Petersilie oder Salbei. Schöne Gelbtöne funktionieren mit Löwenzahn- oder Ringelblumenblüten. Leider ist der Farbton nicht lichtbeständig und verblasst mit der Zeit.

Frische Kräuter leicht antrocknen, die Stengl entfernen und in der Kräutermühle oder Küchenmaschine zerkleinern. Gut funktioniert auch vom Rezept etwas Öl abzuzweigen und die Kräuter darin pürieren. Es darf ruhig mehr Grünzeug in die Seife als bei der getrockneten Variante.  Frische Kräuter werden nicht kratzig in der Seife.


Kräuter werden in den fertigen Seifenleim eingerührt. Allerdings neigt Pflanzenmehl dazu, den Seifenleim anzudicken.

Konservierungsstoffe sind nicht erforderlich. Der hohe ph-Wert der frischen Seifen verhindert einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit der Seife.

Eine einfache Möglichkeit ist es kalten Kräuter- oder Teeaufguss anstatt Wasser zum Anrühren der Lauge zu verwenden. Mit destilliertem Wasser einen stark konzentrierten Aufguss herstellen und abkühlen lassen. Das NaOH wird dann direkt im Kräuteraufguss aufgelöst.

Gut funktionieren auch Kräuterauszüge auf Ölbasis...

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Kräuterauszug "Mazerat"

1 Teil getrocknete Kräuter,
3 Teile Olivenöl

Bei frischen Kräutern: 2 Teile Kräuter, 3 Teile Olivenöl.

Getrocknete Kräuter sind besser geeignet, da ein höherer Wassergehalt zum Wachstum unerwünschter Mikroorganismen führen kann.

  • "Kaltauszüge" die langsame, aber schonendere Methode:
    Kräuter in ein luftdicht zu verschließendes Schraubglas geben und bis oben hin mit Oliven- oder Sojaöl füllen. Das Ganze drei bis sechs Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Nicht in die Sonne stellen, da die meisten Pflanzenöle dann zu ranzen beginnen.

  • „Heißauszüge“ die schnellere und arbeitsintensivere Methode:
    Das Öl langsam in einem Wasserbad bis maximal 70°C erhitzen. Am besten mit einem Thermometer arbeiten. Dann die getrockneten Kräuter zugeben. Die Herdplatte auf die niedrigste Stufe stellen und das Gemisch nochmals drei Stunden ziehen lassen.

    Mazerate eignen sich hervorragend zum Überfetten.
    Die Kräuter können mit in die Seife. Falls sie nicht fein genug zerkleinert wurden, einfach mit einem Stabmixer nachhelfen.

Blüten trocknen

Dazu werden unbeschädigte Blüten auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung vormittags an warmen Tagen gepflückt und locker gebündelt an den Stängeln kopfüber aufgehängt.


Eine Trocknung durch Auflegen der Blüten auf ein Gitter oder einen dünnen Gazestoff ist ebenfalls gut möglich.

Keine direkte Sonneneinstrahlung und für gute Durchlüftung sorgen.

Nach ein paar Tagen, wenn die Blüten schließlich rascheln, sind sie trocken.


Für die Aufbewahrung eignen sich Schuhkarton oder Papiertüte. Am längsten halten sich die Pflanzen bei wenig Licht.

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Kräuter & Blüten in der Seife, ein kleines Stück Natur für die tägliche Pflege.

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Aloe Vera

Entweder Aloe Vera Gel fertig im Handel erwerben oder selber herstellen:
Die fleischigen Blätter einer frischen Aloe Vera ganz unten abschneiden. In größere Stücke schneiden und mit der Schnittseite nach unten mind. 2 Stunden in ein Gefäß geben. Solange bis das milchig-gelbliche, hautreizende „Aloin“ vollständig herausgelaufen ist. Dann aufschneiden und das gelartige Fruchtfleisch mit einem Löffel herausschaben, einen kleinen Schuss Wasser dazu und pürieren.

Eigenschaften: hautglättend, zellanregend, feuchtigkeitsspendend, antibakteriell.

Anwendung: Bis ca. 10% der Gesamtfettmenge. In den angedickten Seifenleim geben. Aloe Vera sorgt für ein schnelleres Andicken und heizt zudem den Seifenleim sehr auf. Bei niedrigen Temperaturen arbeiten. Die Seife nicht isolieren und kühl stellen. Ergibt eine apricot-rose-farbige Seife.

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Beinwell

Eigenschaften: entzündungshemmend, wundreinigend, reizmildernd, beruhigend, durchblutungsfördernd, zellneubildend, pflegend. Wird gerne bei empfindlicher Haut,  Neurodermitis und Schuppenflechte verwendet.


Anwendung: Verwendet wird gemahlener, getrockneter Beinwell oder ein Oliven-Ölauszug aus klein geschnittenen Beinwellwurzeln. Beinwell Blätter neigen dazu in der Seife braun zu werden.

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Blütenpollen

Eigenschaften: Äußerlich angewendet haben Blütenpollen nachweislich hautregenerierende und schützende Eigenschaften gezeigt. Sie schützen vor frühzeitiger Hautalterung und helfen gegen Trockenheit. Die kleinen Pollen können wahre Wunder bei Hautirritationen, Ekzemen, Schuppenflechte oder Akne bewirken.

Anwendung: 1 - 2 EL auf 500 g Gesamtfettmenge. In destilliertem Wasser oder Öl einweichen und pürieren. Nach dem Andicken dem Seifenleim zugeben.

Wer allergisch auf Blütenstaub reagiert  sollte auf die Anwendung verzichten.

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Brennessel

Eigenschaften: In der Naturheilkunde soll die Brennnessel für glänzendes Haar sorgen, bei Schuppen helfen und ist besonders sanft zu empfindlicher Kopfhaut. Bei normalem und fettigem Haar empfehlenswert.

Auf der Haut wirken Brennessel schmerzstillend, adstringierend und entzündungshemmend und sind sehr effektiv gegen Ekzeme. Unreiner Gesichtshaut kommen diese Eigenschaften sehr entgegen und helfen so Unreinheiten sanft zu beseitigen.

Anwendung: Brennessel kann man frisch oder als Mazerat in den Seifenleim dazugeben. Es ergibt sich eine erdige hellgrüne Farbe. Gut eignet sich auch getrocknetes feinst zermahlenes Brennesselkraut. Starker Brennnessel-Sud (Tee) kann zum Anrühren der Lauge verwendet werden.

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Frauenmantel

Eigenschaften: wirkt gegen freie Radikale, entzündungshemmend, antiviral und adstringierend, wundheilend. Wird gerne bei Problemhaut und Hautirritationen verwendet.


Anwendung: Peeling Effekt. Das getrocknete Frauenmantelkraut verleiht der Seife eine tiefgrüne Farbe und einen krautigen Duft. Schön in Kombination mit Frauenmanteltee zum Anrühren der Lauge.

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Gänseblümchen





Eigenschaften: Heilpflanze des Jahres 2017. Gänseblümchen können bei vielen Hautproblemen helfen, sie wirken entzündungshemmend, wundheilend, und werden von Neurodermitikern sehr geschätzt. Sie wirken positiv auf unreine und fettige Haut.


Anwendung: Anwendungsmöglichkeiten bieten Ölmazerate oder als Tee. Der Teeaufguss eignet sich gut zum Anrühren der Lauge. Gänseblümchen verändern ihre Farbe. Die Laugenflüssigkeit färbt sich gelb bis grün, die Blüten grün bis braun.

Die in den Gänseblümchen enthaltenen Saponinen haben schäumende Eigenschaften und wirken sich positiv auf den Seifenschaum aus.

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Gundermann





Eigenschaften: Gundermann hat entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaften. Er eignet sich sehr gut für Akne und unreine Haut und macht sich sehr gut in Gesichtsseifen.


Anwendung: Am besten frisch verwenden, in etwas Öl püriert der angedickten Seife zusetzen oder als Ölauszug. Alternativ kann auch ein Kaltwasserauszug hergestellt werden. Hierfür wird eine Handvoll Gundermann in eine Tasse gegeben und mit kaltem, destilliertem Wasser übergossen. Diesen Aufguss zugedeckt über Nacht ziehen lassen und dann absieben.

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Kamillenblüten

Die Echte Kamille ist am typischen Kamillenaroma zu erkennen. Der Blütenboden unter den gelben inneren Blüten ist bei der Echten Kamille gewölbt und hohl.

 

Eigenschaften: entzündungshemmend, wundheilend, keimreduzierend. Wird gerne bei bakteriell bedingten Hautirritationen wie Pickel, Mitesser oder Akne, überempfindlicher, gereizter Haut verwendet.

 

Anwendung: Kamillenblüte färbt den Seifenleim gelb-grün, die Farbe verblasst  im Laufe der Zeit. Der eigenwillige Duft hält sich nicht in der Seife.

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Lavendelblüten

Es sollte „echter“, „Lavendel fein“, „angustifolia“ oder „vera“ Lavendel sein.


Eigenschaften: Stark antibakteriell, antiviral, wundheilend, hautpflegend. Wird gerne gegen Hautirritationen verwendet.


Anwendung: Peeling Effekt. Die Blüten werden leider braun.

Perfekt in Verbindung mit Ätherischem Lavendelöl.

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Löwenzahn

Eigenschaften: Durch seine entzündungshemmende Wirkung ist eine Anwendung bei strapazierter, rissiger und spröder Haut angenehm.


Anwendung: Wenn die Blüten in ausreichender Menge verwendet werden, färbt sich die Seife zart gelb. Nur die Löwenzahnblüten, ohne die grünen Kelchblätter verwenden. Löwenzahnblüten werden in der Seife nicht braun. 

Die gelben Blüten werden dem Seifenleim frisch oder als Ölauszug „Mazerat“ zugefügt. Getrocknete Löwenzahnblätter können als Peeling Zusatz verwendet werden. Ein Aufguss aus Blättern eignet sich gut zum Anrühren der Lauge. Die Seife soll nicht gelen, also kühl stellen.

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Petersilie

Eigenschaften: tonisierend, zur Stabilisierung des natürlichen Säureschutzmantels.


Anwendung: Petersilie behält in der Seife seine schöne grüne Farbe. Fein geraspelte Petersilie mit Pflanzenöl übergießen, über Nacht ziehen lassen und dem Seifenleim zuführen. Sehr gut funktioniert auch  gefriergetrocknete Petersilie.

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Pfefferminze

Eigenschaften: erfrischt und reinigt sehr gut. Auch in selbst gemachten Seifen wirkt sie erfrischend und belebend.


Anwendung: Gut als Aufguss mit frisch gehackten Blättern oder aus dem Teebeutel. Wer einen stärkeren Peeling-Effekt möchte kann den Inhalt des Teebeutels mitverwenden. Als Pulver, verleiht der Seife eine interessante Textur und leichten Peeling-Effekt. Die Seife bekommt ein blasses braun-grün.

Perfekt in Verbindung mit ätherischem Pfefferminzöl.

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Ringelblumen

Eigenschaften: entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, wundheilend, unterstützt Abfluss von Lymphe und Flüssigkeitsansammlungen. Wird gerne bei sensibler, trockener, überempfindlicher, zu Allergien neigender oder gereizter Haut verwendet.  Sie regt Zellstoffwechsel an und stimuliert die Zellneubildung und verbessert die Hautdurchblutung.


Anwendung: Ringelblumenblätter behalten in der Seife ihre schöne gelb orange Farbe. Die Blüten werden dem Seifenleim frisch oder als Ölauszug „Mazerat“ zugefügt. Gut funktionieren Ringelblumen auch als Kräuteraufguss zum Anrühren der Seife.

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Salbei

Eigenschaften: wirkt desinfizierend gegen Viren und Pilze, entzündungshemmend und abschwellend. Salbei enthält auch abschwellende und adstringierende (zusammenziehende) Stoffe. Dadurch werden die Schweißdrüsen kleiner und man schwitzt automatisch weniger.


Anwendung: Gut als Aufguss, Mazerat oder als Pflanzenmehl.  Klein gehackter frischer Salbei riecht fein und färbt die Seife herrlich grün. Auch Wiesensalbei funktioniert wunderbar.

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  Schafgarbe










Eigenschaften: In Seifen hilft Schafgarbe bei Entzündungen der Haut, Akne, fettiger Haut und Cellulite.


Anwendung: Gut als Pulver und als Aufguss, ein traditionell als wundheilend bekanntes Kraut, verleiht der Seife einen etwas erdigen Grünton und krautigen Duft. Das Wildkraut Schafgarbe ist ein sehr billiger Zusatz, weil es überall reichlich wächst.

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Seifenkraut

Eigenschaften: Seifenkraut eignet sich sowohl zur Haarwäsche als auch zum Wäsche waschen. Die Saponine im Seifenkraut sind milder zur Kopfhaut und den Haaren bzw. zu den Fasern von diversen Stoffen als handelsübliche Haarpflege- und Waschmittel. Die Inhaltsstoffe eignen sich auch bei leichteren Hauterkrankungen und Akne.


Anwendung: Wer auf pure Anwendung von Seifenkraut als Shampoo oder Waschmittel zurückgreifen möchte, dem sind allerdings in der Reinigungsleistung von Fett und Flecken Grenzen gesetzt.

Benötigt werden hierfür lediglich Wasser und getrocknetes Seifenkraut, besser noch die Wurzel. Der Seifenkrautsud wird hergestellt, indem 50 g Seifenkraut mit einem Liter Wasser übergossen wird. Die Mischung wird kurz aufgekocht und anschließend ca. 12 Stunden ziehen gelassen. Danach wird der erkaltete Aufguss püriert und durch ein feines Sieb abgegossen. Zum Waschen wird der komplette Sud verwendet. Es entsteht beim Waschen leider kein Schaum.

Zur Verwendung in Naturseifen im Kaltverfahren verwendet man diesen Sud zum Anrühren der Lauge. Schneller geht es mit einer Art Teeaufguss, 30 Minuten ziehen lassen und dann kalt verwenden. Als Alternative eignen sich Ölmazerate. Wenn man getrocknetes Seifenkraut fein mahlt und in den Seifenleim einarbeitet, gibt es eine schöne grüne Farbe.

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Spitzwegerich

Der Spitzwegerich, der auch als Spießkraut, Lungenblattl oder Schlangenzunge bekannt ist, wächst überall in Europa auf Wiesen, an Wegrändern oder Waldlichtungen. 2014 bekam die Pflanze die Auszeichnung "Arzneipflanze des Jahres" verliehen.


Eigenschaften: Äußerlich angewendet hilft es bei Wundheilungsstörungen, Insektenstiche, Schwellungen, Sonnenbrand, Nesselsucht. Spitzwegerich ist entzündungshemmend, reizlindernd, antibakteriell, adstringierend (zusammenziehend), teilweise antiviral. 


Anwendung: Spitzwegerich kann man frisch püriert oder als Mazerat in den Seifenleim dazugeben. Es ergibt sich eine rustikale grüne Farbe. Gut eignet sich auch getrocknetes feinst zermahlenes Kraut. Starker Spitzwegerich Tee hilft nicht nur bei Atemwegserkrankungen, vielmehr kann der Tee zum Anrühren der Lauge verwendet werden.

Vorsicht hohes Allergiepotential!

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