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Unter Gelphase versteht man das Seifenstadium, das sich durch sein gelartiges durchsichtiges Aussehen auszeichnet. Während diesem chemischen Prozess erhitzt und verflüssigt sich die Seife von innen heraus. Die Gelphase der Seife beginnt von der Mitte der Form und breitet sich über die übrigen Bereiche aus. Die Seifenmasse wird „glasig“ und teilweise wieder flüssig. Zudem wird die Masse sehr heiß, etwa 60 bis 70°C.
In der Gelphase verbinden sich Lauge und Fett miteinander.
Durch die Gelphase beschleunigt sich der Verseifungsprozess, Farben werden intensiver - fallen dunkler aus, die Seife wird härter, etwas grobkörniger und die Reifungszeit verkürzt sich.
Ob die Seife nun die Gelphase braucht oder nicht, ist etwas umstritten.
Fakt ist, dass Seife ohne Gelphase genauso gut ist wie mit Gelphase, sie braucht vielleicht nur ein bisschen länger zum Trocknen, bleiben oft feinkörniger und weißer.
Die Gelphase fördern:
Einerseits durch die Auswahl der passenden Seifenform - Holzkisten sind gut geeignet, je größer der Seifenblock, desto mehr Hitze wird sich entwickeln.
Manche Seifenzutaten fördern die Erwärmung ganz ordentlich - zum Beispiel Bienenwachs, Milch, Seide, Schokolade, Honig, Zucker, ätherisches Nelkenöl, zahlreiche Parfümöle.
Die fertige Seife sollte mit alten Handtüchern o.ä. gut zugedeckt werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die (entsprechend hitzebeständigen!) Formen in das auf ca. 50° (max. 90°) vorgeheizte und dann abgeschaltete Backrohr zu stellen.
Die Gelphase vermeiden:
Die Seife nicht isolieren und kühl stellen z.B. im Keller lagern oder Kühlakkus verwenden.
In erster Linie interessant, wenn eine helle Milchseife gewünscht ist. Aber auch Seifen ohne Milchzusatz werden ohne Gelphase in den allermeisten Fällen heller ausfallen.
Seife in kleinen Formen macht meist keine Gelphase durch. Deswegen verlängert sich ihr Reifungsprozess um ca. zwei Wochen.
Verhalten von dünnflüssigem und dicken Seifenleim:
Wird der Seifenleim sehr dünnflüssig in die Form gefüllt, braucht er häufig sehr lange, bis er die Gelphase erreicht. Wenn die Seife dennoch gelen soll, einfach den Backofen auf 50°C aufheizen und dann wieder ausschalten, sobald die Form hinein gestellt wird.
Wird hingegen sehr dicker Seifenleim in die Form gefüllt, erreicht er ohne weitere Hilfsmaßnahmen sehr schnell die Gelphase. Auch in Einzelförmchen gelt dicker Seifenleim schneller als dünflüssiger.
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